1806-24

LAMBECK - PRUDENTIUS CLEMENS, Aurelius. - HEINSIUS, Nicolaus (Hrsg.).

Aurelii Prudentii Clementis quae exstant Nicolaus Heinsius. Ex vetustissimis exemplaribus recensuit, & Animadversiones adjecit.
2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, Daniel Elzevir 1667. 12°. Titelbl. in Schwarz u. Rot mit Holzschnittdruckermarke, 11 Bll., 327 (1) S., Titelbl. mit Holzschnittdruckermarke, 167 (1) S., 8 Bll. (Index). Pgmt.-Bd. d. Zeit mit goldgeprägtem Supralibros, mit handschriftl. (späterem) Rückentitel, Jahreszahl und Initialen ("E.A.B.C.V." u. "1.6.P.L.B.7.2.") 4 Bindebänder fehlen. Etwas gebräunt, vereinzelt leicht stockfleckig, Schnitt mit kl. dezenten Tintenklecksen.

Graesse V, 467; Willems 1386; Rahir 1450; König, Gebhard, Peter Lambeck, Bibliothekar Kaiser Leopolds I., in: Mitteilungen Inst. f. Österr. Geschichtsforschung, Bd. 87, 1979, S. 121-166.; Greta Haenen, Die Musikaliensammlung Leopolds I. Versuch einer Rekonstruktion, Wien 2022, S. 15-21. - Aus der Bibliothek Kaiser Leopolds I. (1640-1705). Der Einbanddeckel trägt das Doppeladler-Wappensupralibros mit den Initialen Leopolds I. sowie die Initialen "E.A.B.C.V" für "Ex Augustissima Bibliotheca Caesarea Vindobonensis" und weiter "1.6.P.L.B.7.2" für "Peter Lambeck/Lambeccius Bibliothecarius 1672". Der urspünglich aus Hamburg stammende Peter Lambeck (1628-1680) war ab 1663 der Hofbibliothekar Leopolds. Bei der Angabe "1672" handelt es sich wohl um das Jahr der Einarbeitung in die Bibliothek durch Lambeck. In seiner Funktion als Hofbibliothekar fertigte er Kataloge der bereits vorhandenen Bestände an und erweiterte die kaiserliche Sammlung kontinuierlich, etwa 1665 durch die Übernahme und den abenteuerlichen Transport der Bibliothek des Schlosses Ambras von Tirol nach Wien oder auch durch den Verkauf seiner umfangreichen Hamburger Privatbibliothek mit über 2100 Druckschriften und 200 Handschriften, die der Kaiser 1667 erwarb (König, S. 154-155). Die Bestandszugehörigkeit der einzelnen Bücher innerhalb der kaiserlichen Bibliotheken war dabei scheinbar weniger strikt und variierte, so wurden einzelne Bücher zwischen der privaten Bibliothek Leopolds, der sogenannten "Bibliotheca cubicularis" und der Hofbibliothek hin und her transferiert, Doubletten schieden aus (Haenen 2022, S. 15-19). Lambeck scheint sich bei der Auswahl der Neuerwerbungen wie auch den Büchertransfers eng mit dem Kaiser abgestimmt zu haben. Er war als barocker Hofbibliothekar maßgeblich am Aufbau der kaiserlichen Bibliothek beteiligt. Schöne Elzevir-Ausgabe der Werke des spätantiken, christlichen Dichters Aurelius Prudentius Clemens (348-nach 405) mit Kommentaren von Nicolaus Heinsius d. Ä. (1620-1681). Heinsius, dessen Kommentare den 2. Teil bilden ("Nicolai Heinsii Dan. F. in Prudentium adnotata"), hat die vorliegende Ausgabe nach den besten verfügbaren Manuskripten zusammengestellt. Graesse meint "Nouvelle récension du texte, faite sur les meilleurs mss.".


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